Genrehopping



Das Bild:

Die digitale Zerrüttung der Eindeutigkeit zerfetzt das eine Weltbild.

Das Einigende ist verflogen, das Individuum verlangt nach- und begreift seine Vereinzelung.

An den Platz der Heilslehre tritt die Heilsleere. Die Wissenschaft ersetzt die allumfassendeErklärung gegen das Fragment.

Das Modell ist die Entsprechung der wissenschaftlichen Verklärung der Religion: Nur Fragmente können bedingte Gültigkeit behaupten, wenn es darum geht, die Gesamtheit zu beleben.

Genrehopping ist eine Methode des Uebergangs. Die begriffene Gleichzeitigkeit von medialer Realität und Wirklichkeit erzeugt Einheit: Der Blick des Malers auf den Landstrich, der karg und ohne Schnörkel von seiner Wahrheit kündet, die Wolken wie flüchtig hingeschmierte blinde Flecken, die Symbole auf dem Schirm, den Lichtzeichen der Stadt, dem verschwindenden Bild der Leinwand hinterher schauend, zwischen den Halbbildern meditierend ersinnt sein Blick die Kargheit und das Fehlen der Schnörkel.

Photo, Jörn Gehrlein